Spanien. Von Türkis nach Smaragd oder vom Delta del Ebro nach Castellón

Nachdem wir abends an der Ermita de la mare de Déu in L’Aldea/Baix Ebre von buntestem Vogelgesang in den Schlaf geträllert wurden, weckt uns am Morgen erneut ein Zwitscherkonzert. Wir füllen nach dem Frühstück noch unsere Wasserreserven auf und machen uns dann auf den Weg zum Großeinkauf, Tanken und tja, darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht…wo wir wohl am Abend schlafen werden?! Nach unseren Erledigungen erkunde ich bei Park4Night, welche Gegenden und Stellplätze man innerhalb von zwei Stunden Fahrt erreichen könnte, denn mehr wollen wir an diesem Tag nicht mehr im Auto verbringen. Es bieten sich zwei Plätze an, einer in den Bergen, einer am Meer. Das jüngste Familienmitglied entscheidet für die Berge und wir machen uns auf in diese Richtung. Sollte es uns vorher irgendwo gefallen, halten wir einfach dort. Wir fahren entlang der Küste und biegen dann doch ab Richtung Berge – und werden mit einer wunderschönen Landschaft voller Orangenplantagen belohnt. Uns läuft das Wasser im Mund zusammen und später erfahren wir, dass man offensichtlich tatsächlich halten darf und auf dem Boden liegende Orangen einsammeln kann. Das merken wir uns für die Weiterreise Richtung Süden!

Ahhh!

Aber zunächst erreichen wir unser Etappenziel für diesen Tag, den Stausee von Sitjar, nahe Onda, und wir sind einfach nur hingerissen von dem (wirklich!!) smaragdgrünen See. Der Stellplatz fast direkt am Ufer, Blick durch einen Streifen Kiefern, ist ein großer Parkplatz mit ein paar Oliven- und Feigenbäumen – was hier halt so wächst! Auf dem Parkplatz befindet sich auch ein Kanuverleih, von dessen außergewöhnlich netten Besitzer wir am nächsten Morgen noch viele Tipps für die Erkundung der Umgebung erhalten. Am späten Nachmittag machen wir auf sein Anraten hin noch einen kleinen Spaziergang auf den gewundenen Pfaden und erklimmen einen „natürlichen“ Aussichtspunkt, von dem man einen atemberaubenden Blick auf den See und seine kleinen felsigen Inseln hat. Am liebsten würden wir da oben schlafen, aber es ist leider ziemlich steinig und auch noch etwas zu kalt zum Nächtigen unter freiem Himmel.

Onda ist die nächst größere Stadt. Dort gibt es eine ansehnliche kleine Burg aus dem 11. Jahrhundert, aber vor allem eine kleine Altstadt mit belebten Plätzen, wie wir es in Deutschland lange nicht gesehen haben. Tatsächlich genießen wir den Blick auf vollbesetzte Bars und Cafés und das allgemeine Gemurmel und Gelächter, die ausgelassene Stimmung hebt gleich das Gemüt. Dann erklimmen wir mit den Fahrrädern durch die verschlungenen Gassen der Altstadt den Burgberg und besichtigen die Ruine. Auf dem Heimweg sammeln wir Orangen unter dem betörenden Duft der Orangenbäume und freuen uns doch schon wieder auf „unseren“ See und die Einsamkeit der Berge!

Stellplatz: 40.0110, -0.2343 / N 40° 0' 40" W 0° 14' 3" / 6 Calle Atalaya, 12200 Onda (Spanien)
Alternativ: Am gegenüberliegenden Ufer gibt es einen Strand (40.0221, -0.2383), aber wir haben uns auf der Seite mit der Staumauer wohler gefühlt, auch wenn der Parkplatz nicht so "romantisch" ist - der Blick ist schöner!