Spanien. Rast in Olot und Ankommen in Avinyó

Unser erster Stop in Spanien ist zur Mittagsrast Olot. Wir finden ein idyllisches Plätzchen an einem Bach, entspannen uns in der Sonne und schlagen wortwörtlich Purzelbäume in den Gänseblümchen. Als mein Kaschmirpullover bei einem ungelenken Ausschüttelungsversuch im Fluss landet, springe ich hinterher und später fühlt es sich an, als hätte der frische Bergbach eine ordentliche Portion Reiseanspannung einfach davongespült. Von hier an fühlen wir uns so leicht. Ich äußere den Wunsch heute nicht mehr allzu weit zu fahren, einen Stellplatz zu finden und erstmal ein paar Tage anzukommen.

Als wir von der Autobahn abfahren und sich der erste Blick auf das Städtchen Avinyó eröffnet, sinkt mir das Herz, denn ich sehe erstmal nur viel Industrie. Wir kurven durch den kleinen Ort und werden dann doch mit einem top Stellplatz belohnt: grandiose Aussicht von einer Klippe auf eine beeindruckende, rote Felswand, umgeben von Weiden mit grasenden Kühen und ihren Kälbchen. Einziger Wermutstropfen: in Sichtweite am oberen Ende des Tals erhebt sich eine monsterhafte Fabrik und später erfahren wir, dass es sich um eine Schweineschlachterei handelt. Ab und zu glauben wir das Quieken zu hören und nachdem wir’s wissen, scheint auch manchmal ein entsprechender Geruch zu wehen. Wir sind hin- und hergerissen zwischen der Schönheit und Grausamkeit dieses Ortes, an dem uns Tod&Leben so deutlich vor Augen steht.

Im Gespräch mit Einheimischen erfahren wir von den Spezialitäten und Vorzügen der Region, in der wir ja rein zufällig gelandet sind, und man legt uns den Gebirgszug Montserrat, seine Klöster und den dort hergestellten Käse ans Herz. Dies wird unser nächstes Ziel. Zuvor verbringen wir aber zwei erholsame Tage in Avinyó, spazieren um den Berg, streicheln mal wieder Pferde, hören einem Esel beim I-A-en zu und erschrecken aus Versehen Kühe, als wir mit Grasbüscheln wedeln, die wir ihnen füttern wollen. Wussten nicht, dass Kühe dermaßen schreckhaft sind! Der Wegrand ist gesäumt von köstlichem frischen Fenchelgrün und wir sammeln Rosmarin und Thymian, um unseren Gerichte in den kommenden Tagen mal mediterranes Flair geben zu können.

Stellplatz: 41.8653, 1.9747 / N 41° 51' 55" E 1° 58' 29" / 11 Carrer Industria, 08279 Avinyó (Spanien)