Spanien. Montserrat, (in und) über den Wolken!

Alfonso im Abendrot.

Seit gestern campen wir am Montserrat, der uns von der Dorfjugend am vorherigen Übernachtungsplatz empfohlen wurde. Großes, zerklüftetes Gebirge, ein Sportlerparadies und voller kleinerer und größerer Klöster, von denen wir uns das größte und beeindruckendste heute schon angesehen haben. Aber immer wieder spüren wir, dass es für uns in der atemberaubenden Natur gerade einfach am schönsten ist. Die Sonne kam heute zum ersten Mal auf unserer ganzen Reise nicht heraus, dafür konnten wir heute Morgen auf die Wolken blicken und das war natürlich ein vielleicht noch viel tolleres Erlebnis als ein klarer Tag. Inzwischen sind wir umgeben von Wolken, aber die Jungs halten einen ausgedehnten Mittagsschlaf und ich hab’s mir mit Tee im Wohnmobil heimelig gemacht. Am Kloster haben wir uns übrigens von Käseverkäufern verköstigen lassen, so touristische halt, aber am Ende waren die Käse leider doch so unwiderstehlich lecker, dass wir dann auf dem Rückweg kräftig eingekauft haben…Käse, Honig und diesen frischen Frischkäsequark, auch mit Honig, es gab sogar zur Ausnahme mal gezuckerte Mandeln, die wir natürlich nur gegessen haben, weil sie uns geschenkt wurden! Die hohen Berge an sich, besonders natürlich die zerklüfteten Felsen und Steilwände, begeistern uns und wir staunen über die sagenhafte Natur ebenso wie über die erstaunliche Leistung in dieser Höhe solch meisterliche Bauwerke errichtet zu haben.

Wir genießen es einfach und spüren jeden Moment, jeden Schritt und jeden Atemzug, wie gut und richtig diese Entscheidung zu Reisen für uns war. Es geht uns sehr, sehr gut. Auch wenn es manchmal etwas ziept hier in meinem Herzen, in so vielen Momenten, in denen ich weiß, unseren fernen Familienmitgliedern und Freunden würde es auch so gut gefallen – die Natur, die Berge, Felder, Wälder, Bäche, die Tiere, die malerischen Dörfchen und sogar bei meinem zehnminütigen durchlaufartigen Blitzeinkauf in einem riesigen Carrefour, in dem wir alle immer zum Schlemmen verführt werden, spüre ich deutlich die Sehnsucht, all das zu teilen.

So wichtig, spüren wir, Neues zu sehen und zu entdecken, dieses „AH“ und „OH!“ und „Guck mal da!“ und „Schau mal hier drüben!“, es ist so wichtig und erfrischend für den Geist und auch die Seele und kommt besonders in der aktuellen Situation von scheinbar gesundheitserhaltenden Maßnahmen und Ausgangsbeschränkungen viel zu kurz. Sich nicht bewegen zu dürfen, nicht reisen zu dürfen, das erscheint uns hier als schwere Last und umso dankbarer sind wir, dass wir die Kraft hatten, trotz aller Widerstände aufzubrechen.

Stellplatz: Parkplatz von Santa Cecilia an der Landstraße etwas oberhalb der Einfahrt zum offiziellen Parkplatz vom Kloster Montserrat. Der ist sehr teuer und auch nicht so gemütlich wie der von Santa Cecilia. Ein kleiner Fußmarsch vom Kloster entfernt.