Ressourcen.

Da wir seit einigen Tagen privat bei neu gewonnenen Freunden auf dem Grundstück stehen, sozusagen unverhofft eine kleine Reiseauszeit nehmen und die Annehmlichkeiten von einem geschlossenen Garten, Swimmingpool und Dauerzugang zu Frischwasser genießen, kommen wir etwas zur Ruhe und es bleibt endlich Zeit für ein wenig Reflektion. Wie haben schon allein die vergangenen drei Wochen unser Leben und Zusammensein verändert. Obwohl wir nicht zu den Familien gehören, die durch Arbeit und Kindergarten häufig voneinander getrennt waren, nein, wir haben immer schon viel Zeit zusammen verbracht. Aber zusammen unterwegs, dauerhaft auf Abenteuer, das ist eine ganz neue (und meistens supercoole) Nummer!

Aber es geht natürlich um mehr als nur unser persönliches Zusammensein. Auch unser Umgang mit der Außenwelt, Begegnung mit Menschen, Orten, Tieren, sogar Pflanzen (!) hat sich noch mehr geöffnet und geweitet und wir genießen es so viel Neues zu betrachten und kennenzulernen.

Am meisten erstaunt mich jedoch der durch das Reisen mit dem Wohnmobil einhergehende Wandel in unserem Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Zum einen ist es nicht immer möglich eben mal noch schnell etwas einkaufen zu gehen, denn das Wohnmobil benutzen wir dafür nur auf Fahrt und mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist nicht an jedem unserer bisherigen Standorte schnell etwas zu erreichen gewesen. Da muss man schon deutlich anders planen als in einer Großstadt.

Und dann das wichtigste: Wasser. Vor allem Trinkwasser. Ich habe mir immer eingebildet aufmerksam und sorgsam mit Wasser umzugehen, aber ich muss ganz aufrichtig zugeben, dass unser 180 Liter Tank eine ganz neue Erfahrung für mich ist und die Sichtweise auf meinen früheren Verbrauch um eben 180 Grad gedreht hat! Was war ich für eine Wasserverschwenderin! Wenn ich mir das Rinnsal besehe, mit dem ich mir im Wohnmobil die Hände (gründlich!) waschen kann. Wenn ich einen Waschlappen benutze statt mir das Wasser hier und da oder gar überall über den Körper rinnen zu lassen. Wenn ich beobachte, wie wenig Wasser ich für einen Abwasch tatsächlich benötige…sagen wir’s ehrlich: Oh. Mein. Himmelreich!

Dabei muss ich zugeben, mir geht’s echt gut so sparsam und ein Bad in einem See oder mal eine warme Dusche im Haus von gastfreundlichen Menschen ist jetzt ein wirkliches Luxuserlebnis voller Genuss und Vorfreude. Ganz zu schweigen von einem Pool!!

Für manch einen mögen sich diese Umstände und damit verbundene Erkenntnis als beschwerlich oder nervig erweisen. Für mich bedeutet es schlicht und ergreifend: es kann so einfach sein.

Wir brauchen nicht viel. Wie schön!